Alle Wege führen nach Rom! Nach diesem Motto startete jeder vor seiner eigenen Haustür, um schließlich nach acht Etappen – nach rund 1.050 km und fast 9.000 hm – in der „Ewigen Stadt“ anzukommen. Doch der Reihe nach …
Der erste Tag führte uns über Bischofshofen und Gastein durch die Tauernschleuse hinter den Alpenhauptkamm und über das Mölltal bis kurz vor Lienz. Weiter über Drau- und Pustertal, ständig begleitet von herrlicher Bergkulisse und bei traumhaftem Sommerwetter erreichten wir Brixen und somit die geplante Hauptroute; von nun an war die Gruppe komplett. Entlang von Eisack und Etsch, über Bozen und Trient, teilweise auf der ehemaligen Bahnstrecke, steuerten wir am Tag 3 Rovereto an, wo uns auf den letzten Kilometern erstmals der Regen einholte. Trotz schlechter Wetterprognose schafften wir am nächsten Tag rund 80 km noch im Trockenen, bis uns kurz vor Mantua ein Italientief mit voller Intensität traf: ein Wolkenbruch reihte sich an den nächsten; kaum zu glauben, wie man sich auch daran gewöhnen kann! Dank moderner Materialen trockneten unsere Sachen über Nacht – mit Ausnahme der Schuhe – gut auf; unsere Hotelzimmer glichen vorübergehen allerdings mehr einem Zigeunerlager …
Weniger erfreulich war der Start am nächsten Morgen nahe Modena: volle Regenmontur war angesagt, aber auch da mussten wir durch. Nach der Querung des Apennin war der Spuk endlich vorbei und wir wieder aufgetrocknet; eine Reinigung der Räder, insbesondere der Bremsen, war allerdings dringend erforderlich! Von Pistoia führte uns die Strecke nun über die Albaner Berge und durch die nördliche Toskana nach Siena. Begleitet von einer herrlichen Hügellandschaft in verschiedenen Gelb- und Brauntönen, durchsetzt von dunkelgrünen Zypressen und pittoresken Ortschaften erreichten wir Montefiascone am Bolsena See. Noch eine Etappe, dann sind wir am Ziel: quer durch Latium und vorbei am kreisrunden Braccianosee kamen wir gemeinsam mit dem Freitag-Nachmittagsverkehr – eine letzte Herausforderung – in der italienischen Hauptstadt an. Wir haben es tatsächlich geschafft!
Mit Ausnahme einer kleinen Ausreißergruppe bewältigten wir die Strecke unter der kompetenten Führung von Mario stets gemeinsam. Seiner Erfahrung, Umsichtigkeit und Geduld ist es zu verdanken, dass alle wohlbehalten und ohne Überforderung das Ziel erreicht haben; ein Erfolg für die Gruppe und jeden einzelnen! Obwohl der Straßenbelag teilweise sehr herausfordernd war, gab es zum Glück keine Stürze; auch die technischen Pannen waren überschaubar.
Eine Herausforderung war die Reise allemal: dies betrifft die Ausarbeitung der Route (Dank an Dietmar, der leider nicht dabei sein konnte), das Finden passender Quartiere (danke Gertraud), aber auch uns alle. Nicht zu vergessen unser Begleitfahrzeug: Inge und Rupert haben uns das Leben rundum sehr erleichtert.
Selbst für eingefleischte Radfahrer gilt: Rom ohne Kultur geht nicht! So haben wir noch zwei Tage mit einer exzellenten Führerin genossen, die uns neben den touristischen Highlights auch viele spannende Details gezeigt und erzählt hat.
2 Gedanken zu „Etappenfahrt nach Rom 2023 – eine ganz besondere Reise“
Vielen Dank für den Bericht und natürlich Gratulation zur tollen Leistung und Erfahrung an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Sehr cooler Bericht :-)!
Gratulation an alle Teilnehmer und Helferlein!! Das war wohl ein absolutes Highlight!!
Das nächste mal bin ich gerne dabei!!!